Vor einigen Jahren hatte ich das Vergnügen, einen Vortrag von Michael Martin zu erleben. Danach war ich geflasht, ich wollte „Wüste“ erleben. Nachdem ich 2014 in Marokko 2 Tage im Erg Cheggaga, 2017 in Jordanien 5 Tage im Wadi Rum unterwegs war, musste nun endlich die Sahara her.
Südalgerien sollte es sein. Ich tat mich schwer. Individualreisen kommen zur Zeit grundsätzlich nicht in Frage, Gruppenreisen werden nur selten angeboten.
Aber in den letzten Jahren habe ich bei den einschlägigen Anbietern wieder mehr Angebote wahrgenommen, trotz der deutlichen Hinweise des Auswärtigen Amtes.
Also machen, wer weiß, wie die Situation in ein paar Jahren aussieht.
Da ich mit Hauser bisher gute Erfahrungen machte, sollte es diese Tour sein. Abflug war Sonntag der 18.3.. In Frankfurt am Main lag am Morgen 8 cm Neuschnee, also nichts wie weg nach Algier.
Ziel war Djanet in der Tassili-Region. Nach anstrengender Anreise kamen wir weit nach Mitternacht am Flughafen an und fuhren mit unseren Begleitern umgehend in die Wüste.
Wir waren 11 Wüstenbegeisterte, dazu unsere Tuareg-Begleitmannschaft bestehend aus 3 Fahrern, 3 Köchen und dem wunderbaren Nouredine, unserem Reiseleiter.
Nach der Anmeldung im Nationalpark erreichten wir unsere erste Station. Erg d’Admer – gigantische Dünenketten, die sich über hunderte Kilometer erstrecken. Sand soweit das Auge reicht.
Ich schlief unter freiem Himmmel und konnte so die Sterne sehen, ein atemberaubender Anblick.
Die nächsten 2 Tage verbrachten wir im Tassili n’Ajjer National Park. Die Zelte standen zwischen bizarren Sandsteintürmen. Eindrucksvoll bilden sich auch hier kleine Dünen zwischen den Felsen.
Dann erfolgte ein Ortswechsel. Wir fuhren weit nach Südosten in Richtung Libyen, Ziel war das Tadrat, eine Region mit Dünen unterschiedlicher Farben, Sandsteinformationen, Schluchten und Tonpfannen. In dieser spektakuren Landschaft verbrachten wir die nächsten 8 Tage.
Wir durften staunen, was die Natur hier vollbracht hat. Oft blieben wir für 2 Nächte an einem Ort und hatten so viel Zeit und Ruhe, die Wüste auf uns wirken zu lassen. Besonders morgens und abends gab es oftmals zauberhaftes Licht.
Hin und wieder bewunderten wir Felsmalereien und Gravuren aus längst vergangener Zeit. Die Darstellungen gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe und belegen, dass vor ein paar tausend Jahren dort Menschen und Tiere lebten.
Unsere Begleiter verwöhnten uns mit liebevoll zubereiteten Speisen und buken sogar frisches Brot. Nach jedem Essen gab es eine traditionelle Teezeremonie. Der gehetzte Europäer lernt, was es heißt, sich Zeit zu nehmen.