Wer sich für Wüsten interessiert, sollte Wilfred Thesigers Buch „Die Brunnen der Wüste“ lesen. Wer diese Reportage gelesen hat, muss die Rub Al Khali sehen.
Nachdem ich Erg Chegagga, Wadi Rum, Tassili N’Ajjer und Tadrart kennenlernen durfte, sollte es in diesem Jahr die Rub Al Khali sein. Wie zu sehen ist, hat der Oman nur einen kleinen Teil dieser faszinierenden Landschaft. Der größte Teil ist die Saudi Arabien zu finden. Es bleibt also noch einiges zu entdecken.
2017 hatte ich in Jordanien sehr gute Erfahrungen mit Bedu gemacht. Daher entschloss ich mich, wieder eine Tour von Bedu zu buchen https://bedu.de/oman/shimal.html . Eigentlich wollte ich 3 Wochen reisen, leider kam diese Tour nicht zu Stande, also wich ich auf diese kompaktere Tour aus.
Über Doha gelangte ich von Berlin nach Muskat. Ankunft früh um 5 Uhr. Der Taxifahrer sagte ‚jaja‘, kannte aber die Adresse des Hotels nicht. Er war auch nicht in der Lage, online nachzusehen. Also biss ich in den sauren Roaming Apfel und sagte ihm, wo mein Ziel lag.
Im Laufe des Tages traf ich dann auch die anderen Mitreisenden. Wir waran eine entspannte Gruppe. Janin unsere Reiseleiterin geleitete uns mit den beiden omanischen Fahrern Azhar und Khalid sicher und zuvorkommend durch das Land.
Nach zwei Tagen in Muskat ging es in die Berge, in die Wüste Wahiba, dann über Ibra und Misfah zunächst nach Nizwa. Das Treiben auf dem Tiermarkt und im Souq war sehenswert. Nach 600 km Fahrt gelangten wir dann am Rand der Rub Al Khali an. Welch ein Glück, dass wir nicht schon tief in der Wüste kampierten, so konnte doch noch innerhalb einer Stunde ein Reifen repariert werden. Die Rub hielt ihr Versprechen, Dünen soweit das Auge reicht. Anders als im Tassili , Tadrart oder Wadi Rum wird die Endlosigkeit nicht durch Felsen begrenzt – ein manchmal unheimlicher Gedanke. Nach drei weiteren Zeltübernachtungen und vielen Dünenquerungen tauchte unser Konvoi wieder aus dem Wüstensand auf. Über die ausgebaute Autobahn ging es an den Indischen Ozean nach Salala. In einem beschaulichen Hotel direkt am Strand spülten wir uns den Sand vom Körper. Was für ein Unterschied, eben noch zwischen meterhohen Sanddünen zu wandern und nun im warmen Meer zu schwimmen.
Salala begeisterte uns mit Souq, Moschee und Zentralmarkt. Frischer Fisch und Lobster mussten probiert werden.
Was mich während der Tour nicht loslies: Thesiger schrieb, dass sein Begleiter Bin Kabina immer Kaffee kochte, wenn Gäste in ihrem Lager weilten. Dieser Brauch ist im Oman in den letzten 75 jahren dem Nescafe zum Opfer gefallen. Schade, im Gegensatz zu Jordanien wurde ich nur wenige Male mit gutem Kaffee verwöhnt.
Viele Fotos gibt hier zu sehen https://photos.app.goo.gl/Gno8RHFGFat4BgbW6
Wer es eilig hat, kann auch auf eine kleinere Auswahl zugreifen https://photos.app.goo.gl/PnDoZyVNRJnU3T828